Offenbach, 2. März 2022
An der Pressekonferenz mit Ministerin Dorn zur Strukturförderung 2022 waren drei der 42 hessischen Soziokulturzentren eingeladen. Das Generationenhaus Bahnhof Hümme gehörte dazu und wurde vom
Vereinsvorsitzenden Peter Nissen vertreten.
Wiesbaden. Die Hessische Landesregierung hat mit dem im Februar beschlossenen Haushalt für 2022 die Förderung für Hessens Soziokulturelle Zentren erneut auf nunmehr 1,946 Millionen Euro pro Jahr
erhöht. Damit ist die für diese Wahlperiode angestrebte Verdoppelung bereits erreicht. Schon in der vergangenen Wahlperiode hatte die Landesregierung die Mittel für die Soziokultur von 450.000
Euro im Jahr 2015 auf knapp 946.000 Euro 2019 verdoppelt. Hessens Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn erläuterte die erneute Erhöhung heute bei einem Pressegespräch gemeinsam mit
Vertreterinnen und Vertretern der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren in Hessen e. V. (LAKS) sowie dreier Soziokultureller Zentren als Beispiele für deren
Vielfalt: das Kultur- und Freizeitzentrum Marburg (KFZ), das Generationenhaus Bahnhof Hümme in Hofgeismar und das Kulturzentrum Hafen 2 in Offenbach.
Unverzichtbarer Bestand der kulturellen Infrastruktur
„Soziokulturelle Zentren sind ein unverzichtbarer Bestandteil der bunten kulturellen Infrastruktur Hessens“, erklärte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Es gibt sie in den Städten wie im
ländlichen Raum, von Kassel bis in den Odenwald. Soziokultur erreicht viele unterschiedliche Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrem Beruf. Damit ist sie sehr wertvoll für
ein wichtiges Ziel unserer Kulturpolitik: Alle Menschen sollen am kulturellen Leben teilhaben können, egal, wo in Hessen sie leben und wo sie oder ihre Eltern herkommen, ob sie viel verdienen
oder wenig, ob sie mit Büchern und Theater aufgewachsen sind oder mit Spotify und Netflix. Wir wollen, dass sie alle die Kunst und die Kultur erleben können, die sie für ihr Leben, für ihre
persönliche Entwicklung inspiriert. Und wir wollen es allen kreativen Köpfen ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Talente zu entwickeln und zu entfalten – denn dann können sie unser kulturelles
Leben bereichern und damit auch unsere Gesellschaft.“
Träger, Impulsgeber und Vernetzungsinstanzen
„Die Soziokulturellen Zentren sind mit ihren vielfältigen Angebots- und Aktionsformen wichtige Träger, Impulsgeber und Vernetzungsinstanzen. Dass wir als Landesregierung die Mittel nun schon zum
zweiten Mal verdoppeln, verschafft ihnen deutlich bessere Rahmenbedingungen“, so Ministerin Dorn weiter. „Denn wir haben damit die 2016 eingeführte Strukturförderung verstetigt und deutlich
weiterentwickelt: Sie erlaubt es den Zentren, auch Geld für die betriebliche und personelle Infrastruktur einzusetzen, statt sich wie früher von Projekt zu Projekt zu hangeln. Das Besondere daran
ist, dass die LAKS in Selbstverantwortung nach transparenten Kriterien das Fördergeld an Zentren und Initiativen weiterleitet. Denn die Akteure vor Ort wissen am besten selbst, wie das Geld
effektiv im Sinne eines breiten Kulturangebots für alle eingesetzt werden kann.“
Gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit
„Wir freuen uns sehr über die Erhöhung für die Soziokultur. Kulturpolitik ist Demokratiepolitik. Die Akteure stehen nicht für Hochglanz und selten im Fokus des Feuilletons. Sie sorgen aber
kompetent, verlässlich und mit Haltung ganzjährig für kulturelle Vielfalt, kulturelle Bildung, Partizipation und Teilhabe, Förderung von Kreativität oder kulturelle Integration“, erläuterte Bernd
Hesse, Geschäftsführer der LAKS und Vorstandsmitglied der Kulturpolitischen Gesellschaft in Bonn. „Damit tragen sie in einer modernen, diversen und vor zahlreichen Herausforderungen stehenden
Gesellschaft wesentlich zu einem friedlichen und sozialen Miteinander und zur gesellschaftlichen Zukunftsfähigkeit bei. Konkret, spezifisch, mit Ausrichtung auf die jeweiligen Gegebenheiten vor
Ort und auch abseits der kulturell dichtversorgten Ballungsräume. Wir möchten allen politisch Verantwortlichen für diese Weichenstellungen danken und sie ausdrücklich ermutigen, diese Wege als
gesellschaftliche Investitionen konsequent weiter zu beschreiten.“
Was ist die LAKS Hessen?
Die LAKS Hessen existiert seit 1984 und ist der Dachverband von derzeit 42 Kulturinitiativen und Soziokulturellen Zentren in Hessen. Darunter finden sich sowohl „große“ Zentren wie „kleine“
Initiativen, über ganz Hessen verteilt, vom ländlichen Raum über Klein- und Mittelzentren bis in den Ballungsraum. Getragen werden sie von hauptberuflich wie ehrenamtlich tätigen Menschen. Die
vielfältigen Leistungen und Angebote, darunter – Pandemiejahre ausgenommen – allein mehr als 5.000 Veranstaltungen aller künstlerischen Genres, werden jährlich von über einer Million Menschen
quer durch Alter, Herkunft, Geschlecht oder Einkommen genutzt.