Veröffentlicht am 26.06.2023
Eric T. Hansen und Astrid Ule lasen aus ihren Romanen.
(Foto: Julia Sürder)
Ule Hansen steht auf dem Buchcover, zur Lesung im Hümmer Generationen erschienen zwei Autoren, denn der Name ist das Pseudonym des Autoren-Duos Astrid Ule und Eric T. Hansen. Die beiden stellten
ihren Krimi „Wassertöchter” vor.
Dabei bekamen die Zuhörer weniger eine klassische Lesung präsentiert als vielmehr einen Ausflug in die Beziehung der beiden Schriftsteller und den Entstehungsprozess ihrer Bücher. Eric Hansen,
US-Amerikaner, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt, und Astrid Ule, die aus Hessen stammt, lernten sich in Berlin kennen und haben seitdem zahlreiche Drehbücher, aber auch mehrere Romane
verfasst, darunter die dreiteilige Reihe und Emma Carow, eine Fallanalytikerin der Berliner Polizei. Die Romane haben eine übergreifende Rahmenhandlung, die sich durch alle Bücher zieht, und
behandeln jeweils einen separaten Fall, an dem die Ermittlerin beteiligt ist.
Bevor Astrid Ule das erste Kapitel las, erläuterten die beiden den Entstehungsprozess ihrer Hauptfigur Emma Carow, deren Leben durch ein schweres Trauma belastet ist, dessen Entstehung und
Konsequenzen sich wie ein roter Faden durch die Bücher ziehen. Zwei Kapitel las die Autorin, eines aus dem aktuellen, eines aus einem älteren Teil der Reihe. Hansen nahm sich dann ein Kapitel aus
dem Roman „Wassertöchter” vor, das er nicht las, sondern von dem er den Zuhörern eine Zusammenfassung lieferte, die er spannend und - wie es sich für einen Kriminalroman gehört - mit einem
„Cliffhanger” am Ende vortrug. Der machte natürlich besonders neugierig auf den Krimi.
Zwischen den Stücken aus den Romanen gab es Einblicke über den Schreibprozess der beiden Autoren. „Kompromisse sind wischi-waschi”, meinte Astrid Ule, bezog sich dabei aber nur auf die Entstehung
der Romane. Beim Schreiben seien Kompromisse eben nicht von Vorteil. Wenn zwei Autoren sich auf einen Mittelweg einigen, ist dieser eben nicht der beste, sondern der kleinste gemeinsame Nenner.
Wie man das bei zwei kreativen Menschen löst, wusste Ule auch: „Mit anschreien.” Oder etwas weniger offensiv: damit, seine Szene, sein Kapitel solange zu verteidigen, bis der andere einsieht,
dass dieser Entwurf eben besser ist. Bei zwei Autoren, die an einem Buch schreiben, gebe es ein „langes Hin und Her, bis die beste Fassung fertig ist”, betonte die Autorin. Hansen und Ule räumten
ein, dass sie ursprünglich mal einen „heiteren Frauenroman” schreiben wollten, aus dem dann doch ein düsterer Krimi wurde. Krimifans dürfte das freuen. Weitere Informationen zum Autorenduo gibt
es unter www.ulehansen.de.
Quelle: Hofgeismar Aktuell